Private Krankenversicherung Vergleich
Die meisten Österreicher sind in einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Eine Wahlfreiheit für eine freiwillige private Krankenversicherung steht nur sehr wenigen Gruppen offen. Ein Vergleich der privaten Krankenversicherung lohnt sich daher im überwiegenden Teil der Fälle nur für die private Krankenzusatzversicherung.
Eine private Krankenzusatzversicherung können sie nur bei einem österreichischen Versicherungsunternehmen abschließen. Die österreichischen Anbieter sind gerade etwas mehr als eine Hand voll, alle anderen Versicherungsunternehmen arbeiten – wenn sie diese Versicherungssparte überhaupt anbieten wollen – mit einem dieser Unternehmen zusammen. Dies sind: Die Allianz Versicherung, die Donau Versicherung, die Generali Versicherung, die Merkur Versicherung, die MUKI Versicherung, die UNIQA Versicherung und die Wr. Städtische Versicherung.
Versicherungsvergleich
Bei einem Vergleich der privaten Krankenversicherung ist es sinnvoll die einzelnen Deckungsbereiche zu vergleichen. Diese Hauptbausteine sind die Krankenhauskostenzusatzversicherung (die sogenannte Sonderklasse-Versicherung), die ambulante Heilbehandlung und die Zahnbehandlung. Außerdem gibt es noch Tagegeldversicherungen (Krankenhaustagegeld, Krankentagegeld), Pflegeversicherung und Wellness- bzw. Vorsorgeprogramme. Bei den stationären Tarifen für Krankenhausaufenthalte wird zwischen dem Österreich-Tarif und den Tarifen für das jeweilige Wohnsitz-Bundesland unterschieden. Da die Krankenhäuser in Wien bei den Krankenhauskosten am Teuersten sind, ist der Tarif für das Bundesland Wien mit dem Tarif für ganz Österreich identisch. Mit einem stationären Sonderklasse-Tarif haben sie bei einem Krankenhausaufenthalt in einem privaten oder öffentlichen Krankenhaus Kostendeckungsgarantie für die Sonderklasse. Im regionalen Bundesland-Tarif gilt diese Deckungsgarantie für das jeweilige Bundesland und zum Teil zusätzlich auch für Nachbar-Bundesländer bzw. meist auch Bundesländer in denen die Krankenhauskosten günstiger sind. Darüber hinaus gilt in den meisten Fällen die Kostendeckungsgarantie österreichweit für Unfälle und bei manchen Tarifen zusätzlich auch für in anderen Bundesländern auftretende akute Erkrankungen und bei bestimmten definierten schweren Erkrankungen.
Bei einem Vergleich der Sonderklassetarife ist außerdem darauf zu achten, ob bei einem Tarif ein Selbstbehalt vereinbart ist bzw. wie hoch dieser im konkreten Fall ist.
Wenn Sie den ambulanten Tarif vergleichen, achten Sie bitte einerseits auf die Höchstvergütungssätze pro Jahr und andererseits ob Sie einen Tarif mit 50% oder mit 80% Rückvergütung des Rechnungsbetrages als Angebot vorliegen haben. Bei den Tarifen mit einer Rückvergütung von 80% des Rechnungsbetrages ist zumeist eine Garantie damit verbunden, der zufolge in jedem Fall 100% der Differenz (bis zum jeweiligen maximalen Jahreshöchstsatz) auf die Leistungen des zuständigen gesetzlichen Versicherers (ÖGK, SVS, BVAEB etc.) übernommen werden. Leistet in diesem Fall also die gesetzliche Versicherung auch nur einen kleinen Betrag, so bleibt der Kunde bei diesen Tarifen auf keinen Kosten sitzen. In diesem Fall kann die Leistung der Versicherung auch mehr als 80% des Rechnungsbetrages ausmachen. Zu beachten ist, dass Leistungen für Physiotherapie, Brillen, Heilbehelfe und Medikamente als Teil der maximalen Jahreshöchstvergütung gerechnet werden und zudem zumeist eine eigene Untersumme bzw. Höchstsumme für diese Leistungsbereiche besteht. Dies ist von Anbieter zu Anbieter als auch von Tarif zu Tarif unterschiedlich. Achten sie daher bei einem Vergleich besonders auf diese jeweiligen Leistungsunterschiede.
Optional Zahnversicherung
ei der Zahnversicherung gibt es ebenfalls Tarife mit 50% und mit 80% Rückvergütung des Rechnungsbetrages sowie mit unterschiedlich hohen Vergütungsbeträgen. Diese sind üblicherweise im 1. Jahr am geringsten und steigen jährlich in der Regel bis zum 3. Jahr, manchmal auch bis zum 5. Jahr an. Eine Zahnversicherung kann nur gemeinsam mit einer Sonderklasseversicherung abgeschlossen werden.
Bei einem Vergleich sollten Sie sich daher folgende Fragen stellen:
- Welcher Sonderklassetarif (für Österreich oder für mein Wohnsitzbundesland und mit oder ohne Selbstbehalt) ist der richtige?
- Welchen ambulanten Tarif (mit 50 Prozent oder mit 80 Prozent Rückvergütung des Rechnungsbetrages und bis zu welcher Gesamthöhe pro Jahr) möchte ich abschließen?
- Welchen Zahntarif (mit 50 Prozent oder mit 80 Prozent Rückvergütung des Rechnungsbetrages) soll ich auswählen wenn ich diesen Bereich ebenfalls abgesichert haben möchte?